Der Büsumer Hafen und seine Werften

Informationen zum Thema Hafen und Werften halten der “Fischereigeschichtliche Spaziergang” und das museum-am-meer für Sie bereit.

Eine kleine Zeitreise...

  • Um 1720 entsteht Hafenbecken I, für frühere Zeiten (um 1000) belegen archäologische Funde einen Hafen im Gebiet Alleestraße/ Hafenstraße
  • 1902 erwirbt der Büsumer Fischereiverein Gelände vom Kirchspiel Büsum zur Einrichtung einer Werft am alten Hafen (am heutigen Haupteingang zum Strand), dieses Gelände pachtet Schiffszimmermann Hermann Albers aus Deichhausen und legt dort Helling und Slipanlage an, seine Kunden sind hauptsächlich Fischer mit Reparaturaufträgen, es gibt aber auch Aufträge für Frachtschiffe
  • 1905/06 Ausbau des zunächst nur für Handelszwecke vorgesehenen - und damit für die stetig wachsende Fischereiflotte zu kleinen - Hafens: Verlängerung von Hafenbecken I und Beginn des Baus von Hafenbecken II
  • 1912/13 entsteht der heutige Leuchtturm
  • Am 21. Januar 1911 ist der Stapellauf des ersten Motorfischkutters SEEROSE
  • 1921 verkauft Hermann Albers die Werft an die Flugzeugtechniker Krämer und Vagt, im selben Jahr schließt sich ihnen Schiffszimmermann Beckmann an: Die Werft „Krämer, Vagt und Beckmann“ ist gegründet
  • 1926 siedelt die Werft auf die Insel zwischen Hafenbecken II und III über, das alte Werftgelände wird vom Tonnenhof übernommen
  • 1927 läuft das Expeditionsschiff FEUERLAND vom Stapel, es läuft zu der vom Ullsteinverlag unterstützten Reise unter der Leitung von Gunther Plüschow nach Feuerland aus
  • Weltwirtschaftskrise 1929: Auch die Werft ist betroffen: Es gehen nur noch Reparaturaufträge ein, 1930 wird das Konkursverfahren gegen sie eröffnet, die Schiffszimmerleute Albers, Mahnsen und Gerlach führen sie als reinen Reparaturbetrieb weiter
  • 1936 wird die Werft von Wilhelm Sielaff aus Hamburg übernommen, die erste Querslipanlage an der Westküste Schleswig-Holsteins wird eingerichtet, außerdem werden Kajaks gebaut, die bei den Olympischen Spielen 1936 zwei Gold-, eine Silber- und eine Bronzemedaille einfahren
  • Im II. Weltkrieg wird die Werft zunächst zum Wehrwirtschaftsbetrieb für Fischerei und dann zum Rüstungsbetrieb für die Kriegsmarine: Hochseefischkutter werden für Marineaufgaben umgerüstet, Torpedotransportschuten und U-Boot-Türme werden gebaut und geheime Rüstungsaufträge durchgeführt.
  • In der Nachkriegszeit verlegt sich die Werft unter der Leitung von Emmi und Wilhelm Sielaff zunächst auf den Bau sogenannter „Wiedergutmachungskutter“ (für Verluste durch Kriegseinsätze) und die Umrüstung der Kriegsfischkutter auf zivile Kutter; außerdem werden auf der Werft „Brennhexen“ aus Metallabfällen gefertigt, diese „Brennhexen“ gibt die Gemeinde gegen Bezugsscheine aus
  • 1956 wird der vor dem Krieg begonnene (1938) Hafenausbau vollendet: Hafenbecken III und IV (seit 1975 Sportboothafen) werden zur Nutzung freigegeben; insgesamt gibt es nun 250 Liegeplätze für Kutter
  • 1963 gerät die Sielaff-Werft in Existenznot und wird von der Schlichting-Werft (Travemünde) als „Büsumer Werft GmbH“ übernommen
  • Um 1977 beginnt die durch die Ölkrise ausgelöste Werftenkrise, die außerdem noch durch die für zu hoch erachteten deutschen Löhne und dadurch hohe Baukosten bedingt ist
  • 1979 wird ein moderner Fischkutter gebaut, der Erfolg bleibt jedoch aus: Es gibt keine weiteren Aufträge für Kutter, kleine Spezialtanker bringen schließlich den erhofften Erfolg
  • 1982 wird ein von der Schlichting-Werft in Travemünde gebautes Schwimmdock nach Büsum gebracht
  • Im Oktober 1982 wird die neue Schleuse im Büsumer Hafen in Betrieb genommen, nachdem sie seit Mitte der 60er Jahre gefordert worden ist und 1977 der Hafen- und Schleusenausbau vom Land in Angriff genommen wurde
  • Ende September 1986 meldet der Mutterkonzern der Büsumer Werft den Konkurs an: Am 30. September um 15.30h endet die letzte Schicht auf der Werft
  • Am 2. März 1987 nimmt die „Timm Metallbau & Schweißtechnik“ (ab April 1995 “Büsumer Werke GmbH Metallbau”) den Betrieb auf, es sollen aber nur Reparaturarbeiten durchgeführt werden; außerdem leitet Reimer Landberg schon seit 1982 seine eigene Werft auf ehemaligem Büsum-Werft-Gelände, er hat sich auf Schiffsreparaturen und vor allem -umbauten spezialisiert. Auf der Werft der Firma Marscheider Maschinenbau  am Hafenbecken II werden vor allem Kutter und Fahrgastschiffe repariert.

Bilder aus der Ausstellung

Mehr als nur Heimatmuseum...

museum am meer

ZITAT

Ol Büsen liggt int wille Haff,  de Flot de keem un wöhl en Graff. 
De Flot de keem un spöhl un spöhl,  bet se de Insel ünner wöhl.
von Klaus Groth

museum am meer

Öffnungszeiten:

Wegen notwendiger Bauarbeiten ist das Museum ab 5. September 2022 bis voraussichtlich Frühjahr 2023 geschlossen.

 

 


Am Fischereihafen 19
25761 Büsum
Tel./Fax (0 48 34) 67 34
museum@museum-am-meer.de

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